Eines Tages, ich machte die übliche Morgenrunde mit meinen Hunden, hat es in der Nacht sehr viel geschneit und es schneite noch immer. Es war einfach herrlich im Tiefschnee (immerhin 30 cm Neuschnee am Randbezirk von Wien) zu gehen, die Schneeflocken zu spüren, die Ruhe die spürbar herrschte und wie klar und rein, doch nicht kalt, die Luft war. Ich war so positiv angetan, dass ich mich mitten in den Feldern entschied, in der Firma anzurufen und mir einen Tag Urlaub zu nehmen, da ich bei dem Schnee, ja doch nicht ohne Stau und extremer Verspätung im Büro ankommen würde. Wir hatten zurzeit nicht viel zu tun, die Kollegin war schon im Büro und es war vollkommen okay. Also gingen meine Hunde und ich weiter und haben den Schnee genossen. Wie kleine Kinder. Wir haben uns in den Schnee fallen lassen, ich habe die Hunde mit Schnee beworfen, eingerieben, wir sind herum gekugelt – es war einfach toll. Spaß als Erwachsener zu haben, gleichzeitig frei und unbeschwert wie ein Kind zu sein. Einfach zu sein.

Nachdem ich durch und durch nass war, gingen wir nach zwei Stunden nach Hause. Das heißt – ich wollte nach Hause gehen. Zuvor musste ich noch eine Hauptstraße überqueren und dann noch eine Seitengasse, bis wir zu Hause ankommen würden. Ich wartete brav mit meinen angeleinten Hunden, dass wir die Hauptstraße überqueren konnten und wir kamen am gegenüberliegenden Gehsteig an. Ich schlug den Weg Richtung Wohnung an, doch da „fühlte“ ich plötzlich, das sich „etwas“ nicht wohl fühlte und es „zu schwer“ war. Außerdem „hörte“ ich etwas sagen, komm zurück. Damals hatte ich noch keine Ahnung dass ich jetzt auch die Pflanzen hören konnte. Ich blieb stehen, zweifelte etwas an mir – doch auch wiederum nicht zu viel – und achtete erneut auf das Gefühl.

Plötzlich „hörte“ ich, eine Pflanze aus einer Thujenhecke sprechen – es ist zu schwer. Ich sah mich um, sah aber niemanden, somit konnte auch mich niemand sehen. Also, dachte ich, gehst mal dorthin und dann werden wir weiter sehen. Ich blieb vor der Hecke stehen und „dachte“ (ohne Verstand jetzt gesprochen) welche denn von euch? Es war eine ganz bestimmte Thuje, die zu viel Schnee und Eis auf sich hatte. Ich vergewisserte mich nochmals, ob mich niemand sah, denn immerhin griff ich über den Zaun in einen fremden Garten. Ich wischte den Schnee ab und schüttelte ganz sanft auch das Eis von den Spitzen. Ich „spürte“ förmlich die Erleichterung, die von der Pflanze aus ging. Es bereitete mir Zufriedenheit und ein angenehmes Wohlgefühl.  Dann wollten auch noch einige andere Pflanzen von der Hecke befreit werden, doch nicht alle. Ich war voll über gefüllt in meinem Herzen, etwas Gutes getan zu haben. Totale Liebe, Freude und Harmonie bereitete sich in meinem Herzen aus. Es fühlte sich so toll an.

So hatte ich noch fünf Gärten zu bewältigen, wo ich hin und wieder einige Pflanzen von den Schneemassen befreite. Als ich zu Hause ankam, wurde ich „erwartet“. Erwartet von meinem Buchsbaum, der ebenfalls sehr viel Schnee auf sich hatte, von dem ich ihn schließlich auch befreite. So ging ich, klitschnass durch den Garten und habe in mich hinein gefühlt und zugehört, wem der Schnee zu schwer sei und bei wem ich es unterlassen könne.  Es war ein tolles Gefühl. Ich war wie ausgewechselt. Es war toll. Ich fühlte mich fast so frei, wie vorhin im Schnee mit meinen Hunden, als ich einfach nur ich war. Als ich in der Wohnung war, meine Hunde und ich trocken gelegt waren und der Ofen knisterte, habe ich aus dem Fenster in den Garten gesehen. Einfach nur „hin gesehen“. Soll ich Ihnen was sagen? Es machte sich ein zufriedenes und harmonisches Lächeln in meinem Gesicht bemerkbar. Ja, ich bemerkte an mir, wie ich zufrieden lächelte.

Manche mögen mich für verrückt halten, weil ich einfach irgendwelche Pflanzen von Schnee befreit habe. Weil ich auch einige davon im eigenen Garten befreite. Doch es ist und war eine Handlung meinerseits, eine Handlung der bedingungslosen Liebe und dies zu erkennen und im Bewusstsein zu haben, berührt wiederum mein Herz.  Ist Ihnen etwas aufgefallen? Eine andere Art der Erklärung zur „bedingungslosen Liebe“. Denn, ganz Menschlich gesprochen, was könnten und können mir die Pflanzen materiell wieder zurückgeben? Nichts, rein gar nichts. Sie geben uns vieles  und sie tun es auch, sie zeigen mir ihre Liebe, Harmonie und Dankbarkeit dadurch, dass sie blühen, prächtig und kraftvoll sich mir zeigen. Für viele gesprochen, ja da steht ein Baum, eine Rose, eine Hecke was auch immer. Doch wenige von uns „sehen“ tatsächlich hin, tatsächlich auf das was sich dahinter verbirgt.

Was brauchen Pflanzen den schon großartiges? Wasser, Luft, Licht und Sonne. Das zusammen bedeutet Energie. Auch wir würden nicht viel anderes benötigen. Außer Wasser zum Trinken, Luft zum Atmen, Licht und Sonne als Nahrung/Energie. Es gibt wenige Menschen, die ihre Energie so hoch anheben können, dass sie keine Nahrung benötigen. Ich kann es (noch) nicht.  Geben wir unseren Pflanzen doch auch noch unsere Liebe, denn sie geben  uns alles das ganze Jahr über  wieder zurück. Wie sagte schon ein alter Werbeslogan? Pflanzen brauchen Liebe und Substral ***smilie***.

Wieso ist es nur für uns Menschen so schwer, genauso miteinander umzugehen wie zum Beispiel die Pflanzen mit uns umgehen? Sie lieben uns so wie wir sind! Sie stellen keine Ansprüche, außer Wasser, Luft, Licht, Sonne und eventuell Liebe.